Zum Hauptinhalt springen

Veröffentlicht am 12. Juni 2024

Realisierung des Leitungskatasters Schweiz

Der Leitungskataster Schweiz fängt nicht bei Null an. In der Basisetappe wird das, was bereits bei den Netzbetreibern vorhanden ist, zusammengeführt, homogen dargestellt und aktuell gehalten. Später kann der Leitungskataster optional erweitert werden. 

Eine paritätische Arbeitsgruppe ist daran, die notwendigen rechtlichen Grundlagen für einen nationalen Leitungskataster zu erarbeiten. Kernstück sind Regelungen in einem neuen Abschnitt 4a des Geoinformationsgesetzes. Mit der Einführung des Leitungskatasters Schweiz soll für Netzbetreibende gleichzeitig eine Pflicht zur räumlichen digitalen Dokumentation des Leitungsnetzes eingeführt werden. Auf Gesetzesstufe geregelt werden müssen insbesondere Zweck und Inhalt, die Zuständigkeiten (namentlich die Rollen von Bund und Kantonen), die Pflicht zur Datenlieferung sowie der Zugang, die Nutzung und die Überwachung. Die Detailregelungen werden durch den Bundesrat in einer Verordnung zu regeln sein. 

Der Aufbau des Leitungskatasters kann frühestens im 2027 beginnen. Bis alles umgesetzt ist, geht es nochmals mehrere Jahre.

Zusammensetzung der paritätischen Arbeitsgruppe

Die paritätische Arbeitsgruppe steht unter der Leitung des Bundesamtes für Landestopografie swisstopo. 

Stufe Bund

  • Bundesamt für Landestopografie swisstopo (Leitung)
  • Bundesamt für Strassen ASTRA
  • Bundesamt für Energie BFE
  • armasuisse Immobilien
  • Bundesamt für Rüstung

Verbände, Berufsorganisationen

  • Schweizerische Organisation für Geoinformation SOGI
  • Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE
  • Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW
  • Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA
  • Schweizerischer Verband für Geomatik und Landmanagement geosuisse
  • Ingenieur Geometer Schweiz IGS
  • Schweizer Ingenieur- und Architektenverein SIA
  •  Schweizerischer Städteverband SSV
  • Swisscom und SUISSEDIGITAL, Verband für Kommunikationsnetze
  • Konferenz der kantonalen Geoinformations- und Katasterstellen KGK
  • Hauseigentümerverband Schweiz HEV
  • Schweizerischer Gemeindeverband SGV
  • Schweizerischer Verband Kommunale Infrastruktur SVKI
  • Schweizerischer Verband Strassen- und Verkehrsfachleute VSS

Es ist ein etappiertes Vorgehen geplant. Kernstück der Umsetzung des Leitungskatasters Schweiz ist die Basisetappe. Sie kann später mit optionalen Erweiterungen ergänzt werden.

Zeitplan

Basisetappe

Die Basisetappe hat zum Ziel, rasch schweizweite, homogene Leitungskatasterdaten bereitzustellen, damit diese für Information und Planung genutzt werden können. Sie startet damit, die bereits vorhandenen Daten zusammenzuführen. Die Dokumentationspflicht besteht für Leitungen im öffentlichen Raum. Das verwendete Datenmodell unterstützt auch 3D-Daten. Bei neuen Leitungen, bei Leitungssanierungen oder bei offenem Graben erfolgt die Aufnahme in 3D. Bestehende Leitungen werden nicht rückwirkend in 3D erfasst.

Erweiterungen

Die optionalen Erweiterungen haben zum Ziel, die Datenbasis des Leitungskatasters Schweiz zu nutzen, um Mehrwerte in den Bereichen Bauprojekte (Projektierung und Baubewilligung) und Grundbuch (Dienstbarkeiten) zu schaffen. Dabei wird der Leitungskataster Schweiz «nur noch» durch die Bereitstellung von automatisierten Prozessen weiterentwickelt und – falls nötig – der inhaltliche und qualitative Umfang der Basisetappe optimiert. Diese optionalen Erweiterungen können jeweils unabhängig voneinander früher oder später umgesetzt werden. Deren Umsetzung ist wesentlich, aber bewusst als Option deklariert. Damit kann die Umsetzung flexibel erfolgen.

Wirtschaftlichkeitsstudie

Im 2021 wurde eine Wirtschaftlichkeitsstudie zu einem Leitungskataster Schweiz publiziert, die das Bundesamt für Landestopografie in Auftrag gegeben hatte.

Zugang zum Leitungskataster: Häufig gestellte Fragen

cadastre.ch – Schweizerisches Katasterwesen

Bundesamt für Landestopografie swisstopo – Vermessung
Seftigenstrasse 264
CH-3084 Wabern