Berufliche Vorsorge 2024: Trend setzt sich fort, Neurentnerinnen und Neurentner setzen vermehrt auf Kapitalbezüge
Neuchâtel, 27.11.2025 — Im Jahr 2024 ging die Zahl der Bezügerinnen und Bezüger einer neuen Rente aus der beruflichen Vorsorge (2. Säule) im Vergleich zu den Vorjahren erneut zurück. Die Zahl der Beziehenden neuer Kapitalleistungen nahm hingegen weiter zu. Von den Personen, die 2024 eine neue Leistung einer Pensionskasse bezogen, beanspruchten 45% ausschliesslich eine Kapitalleistung, 36% ausschliesslich eine Rente und 19% eine Kombination aus Rente und Kapital. 92% der Arbeitnehmenden zahlen Beiträge an die 2. Säule. Dieser Anteil ist bei den Männern grösser als bei den Frauen. Dies sind einige Ergebnisse der Statistik zur Alterssicherung des Bundesamtes für Statistik (BFS).
2024 bezogen 41 276 Personen erstmals eine Altersrente aus der beruflichen Vorsorge. Frauen erhielten einen medianen monatlichen Betrag von 1227 Franken, Männer von 2042 Franken. Dies bedeutet, dass bei beiden Geschlechtern 50% der Personen eine höhere und 50% eine tiefere Rente bezogen haben.
Im selben Jahr nahmen 71 856 Beziehende eine Kapitalleistung aus der 2. Säule, d. h. der Pensionskasse oder einer Freizügigkeitseinrichtung, in Anspruch. Bei den Männern lag der Medianbetrag pro Person bei 201 825 Franken und bei den Frauen bei 82 942 Franken.
Die grossen Abweichungen zwischen den von Frauen und Männern erhaltenen Leistungen lassen sich hauptsächlich mit den unterschiedlichen beruflichen Laufbahnen erklären. Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit häufiger und arbeiten mehr Teilzeit, beides in erster Linie aus familiären Gründen. Auch der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern führt zu Differenzen bei den Leistungen der beruflichen Vorsorge. Haus- und Familienarbeit, die häufiger von den Frauen übernommen wird, ist unbezahlt und hat keinen Einfluss auf die Leistungen aus der Altersvorsorge.
Kapitalauszahlungen bleiben die erste Wahl
2024 bezogen 45% der Neurentnerinnen und Neurentner ihre Pensionskassenleistung ausschliesslich als Kapital, 36% ausschliesslich als Rente und 19% als Kombination aus Rente und Kapital. Damit bestätigt sich der Trend aus dem Vorjahr: Weniger Personen bezogen ausschliesslich eine Rente als ausschliesslich Kapital aus der 2. Säule. Im Gegensatz zu 2023 ist dieser Trend nun eindeutig für beide Geschlechter zu beobachten: 45% der Männer bezogen ausschliesslich eine Kapitalleistung und 32% ausschliesslich eine Rente. Bei den Frauen waren es 44% bzw. 42%.
Allerdings gibt die Neurentenstatistik keinen Aufschluss darüber, ob diese Bezügerinnen und Bezüger bereits früher eine Leistung aus der 2. Säule erhalten haben oder in Zukunft eine weitere Leistung erhalten werden. Sie vermittelt lediglich eine Momentaufnahme des jeweiligen Jahres.
92% der Arbeitnehmenden zahlen Beiträge an die 2. Säule
Nebst den Zahlen zu den neuen Altersleistungen veröffentlicht das BFS auch Informationen zum Anteil der Erwerbstätigen, die Beiträge in die berufliche Vorsorge und die Säule 3a einzahlen. Im Zeitraum 2020–2021 zahlten durchschnittlich 92% der Arbeitnehmenden im Alter von 25 bis 63 (Frauen) bzw. 25 bis 64 Jahren (Männer) Beiträge in die 2. Säule ein. Dieser Anteil fiel deutlich höher aus als bei den Selbstständigerwerbenden (22%), für die dieser Beitrag freiwillig ist. Er steigt – unabhängig vom Erwerbsstatus – mit der Einkommensklasse des Haushalts und ist bei Männern höher als bei Frauen.
Bei der Säule 3a steigt der Anteil der Personen, die Beiträge zahlen, ebenfalls mit dem Haushaltseinkommen. Die Unterschiede nach Erwerbsstatus sind hier weniger ausgeprägt (59% bei den Arbeitnehmenden und 49% bei den Selbstständigerwerbenden).
Die Mehrheit der Arbeitnehmenden zahlt Beiträge an die 2. Säule und an die Säule 3a
Im Zeitraum 2020–2021 zahlten 57% der Arbeitnehmenden sowohl in die 2. Säule als auch in die Säule 3a ein, während 35% ausschliesslich Beiträge an die 2. Säule leisteten. Nur eine Minderheit zahlte in keine der beiden Säulen oder nur in die Säule 3a ein. Bei den Selbstständigerwerbenden verhielt es sich umgekehrt: 42% leisteten keinerlei Beiträge und 36% zahlten ausschliesslich in die Säule 3a ein.
