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Veröffentlicht am 12. Juni 2024

Das Katastersystem der Schweiz in Kürze

Das schweizerische Katastersystem setzt sich aus den Pfeilern «Amtliche Vermessung», «Kataster der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen», «Grundbuch» und «Leitungskataster» zusammen.

Aufgaben

Das Katastersystem der Schweiz erfüllt wesentliche Aufgaben, die allen Bürgerinnen und Bürgern und der schweizerischen Volkswirtschaft zugutekommen.

Erheben und verwalten von Daten und Objekten

Unsere Erdoberfläche kann nach verschiedensten Kriterien unterteilt werden, zum Beispiel nach

  • Bodenbedeckung: Wald, Gewässer, Strassen, Gebäude
  • Administrativen Einheiten: Kantone, Gemeinden, Bezirke
  • Nutzung und Nutzungsplanung: Bauzone, Landwirtschaftszonen.

Diese Aufteilungen werden je nach Art als physische beziehungsweise juristische Objekte mit räumlichem Bezug bezeichnet. Zwischen zwei solchen Objekten entstehen Grenzen wie Vegetations-, Gemeinde- oder Grundstücksgrenzen.

In einem Kataster werden diese Objekte inkl. deren Grenzen methodisch erfasst, verwaltet und öffentlich zugänglich gemacht. Beispiele sind

  • Grundstücke in Privatbesitz,
  • Verwaltungseinheiten wie Kantone, Bezirke und Gemeinden,
  • Schutzzonen, zum Beispiel Naturschutzgebiete, und
  • Nutzungszonen, zum Beispiel Bau- und Landwirtschaftszonen

Sicherung von Daten und Objekte mit räumlichem Bezug

Die Informationen im Katastersystem sind amtlich und verbindlich – der Staat haftet für Schäden, die aus falschen Katasterinformationen entstehen.

Zudem werden die auf dem Grundeigentum lastenden Hypothekarkredite dokumentiert und gesichert; im 2022 waren es über CHF 1'141 Milliarden. Damit macht das schweizerische Katastersystem den Grundstücksmarkt transparent und legt die Basis für Investitionen und wirtschaftliche Entwicklung.

Bereitstellen von Grundlagedaten

Eine weitere Hauptaufgabe des Katastersystems liegt in der Bereitstellung von Grundlagedaten. Die im Katastersystem enthaltenen räumlichen Daten bilden die geometrische Grundlage für andere geografischen Datensätze und Anwendungen sowie für die Nationale Geodaten-Infrastruktur. Deshalb ist es von Bedeutung, dass diese Grundlagedaten genau, zuverlässig und aktuell sind.

Organisation

Eine funktionierende Zusammenarbeit und Kooperationen prägen unser Katasterwesen zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden ebenso wie zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft.

Rechtsgrundlagen

Rechtliche Grundlagen

Die jüngste Gesetzgebung im Katasterwesen befasst sich mit Geoinformation und hat ihren Niederschlag im Geoinformationsgesetz gefunden.

cadastre.ch – Schweizerisches Katasterwesen

Bundesamt für Landestopografie swisstopo – Vermessung
Seftigenstrasse 264
CH-3084 Wabern