Einheitliche Datenbeschreibung und -struktur ermöglichen den Datenaustausch
Die digitalen Daten der amtlichen Vermessung werden von verschiedensten Stellen benötigt. Damit der Austausch dieser Georeferenzdaten funktioniert, müssen sie in einem Datenmodell strukturiert werden. Dieses wird vom Bund vorgeschrieben, um den schweizweiten Datenaustausch zu gewährleisten.
Datenstruktur und Datenmodell
Die Daten der amtlichen Vermessung sind in analoger oder digitaler Form vorhanden. Damit digitale Daten zwischen verschiedenen Stellen ausgetauscht werden können, zum Beispiel Geometerbüro–Gemeinde oder Kanton–Bund, müssen sie strukturiert werden. Die genaue Struktur wird in einem Datenmodell definiert.
Die Struktur (beschrieben im Datenmodell DM.01-AV-CH) war während gut 20 Jahren eher starr und unflexibel. Um agiler auf neue oder geänderte Bedürfnisse reagieren zu können, wird bis 2027 das Geodatenmodell DMAV Version 1.0 eingeführt. Dieses besteht aus mehreren thematischen Geodatenmodellen und ist somit modular aufgebaut. Künftig lassen sich die thematisch unterschiedlichen Daten der amtlichen Vermessung beliebig kombinieren. Dies bietet zum Beispiel die Möglichkeit, Daten einzubinden, die zwar für die amtliche Vermessung bedeutsam sind, für deren Erfassung und Verwaltung sie aber nicht zuständig ist. Beispiele sind dafür sind die Fixpunkte der Kategorien 1 und 2, die Landesgrenze und das amtliche Ortschaftenverzeichnis.
Die digitalen Daten der amtlichen Vermessung können auch nach Belieben mit weiteren raumrelevanten Daten verknüpft und kombiniert werden, beispielsweise mit Daten des Lärmkatasters oder des Zonenplans. Die eigens dafür entwickelte Geodatenbeschreibungssprache INTERLIS ermöglicht den Datenaustausch zwischen verschiedenen Geografischen Informationssystemen (GIS).
INTERLIS – das Werkzeug zum Beschreiben, Integrieren und Koordinieren von Geodaten
Die Geodatenbeschreibungssprache INTERLIS erlaubt die Modellierung und Integration von Geodaten und ermöglicht dadurch den Datenaustausch zwischen verschiedenen Geoinformationssystemen. INTERLIS ist daher unabhängig von verwendeter Software und Informatiksystem.
INTERLIS wurde 1991 erstmals publiziert, ist seit 1998 eine offizielle Schweizer Norm und für den Datenaustausch innerhalb der amtlichen Vermessung gesetzlich vorgeschrieben. INTERLIS eignet sich aber auch für den Austausch und die Dokumentation von Geodaten in anderen Anwendungsgebieten wie Raumplanung oder Umweltschutz.
Begriffserklärung
Grundlage: Artikel 3 Geoinformationsgesetz
Geobasisdaten
Geodaten, die auf einem Recht setzenden Erlass des Bundes, eines Kantons oder einer Gemeinde beruhen. Sie sind eigentümer- oder behördenverbindlich, wenn es der Gesetzgeber vorsieht. Die Daten der amtlichen Vermessung sind eigentümerverbindliche Georeferenzdaten des Bundesrechts.
Geodaten
Raumbezogene Daten, die mit einem bestimmten Zeitbezug die Ausdehnung und Eigenschaften bestimmter Räume und Objekte beschreiben, insbesondere deren Lage, Beschaffenheit, Nutzung und Rechtsverhältnisse. Die Daten der amtlichen Vermessung sind Georeferenzdaten.
Geodatenmodell
Abbildungen der Wirklichkeit, welche Struktur und Inhalt von Geodaten systemunabhängig festlegen.
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